Unsere Geschichte

Das Trestern im Pinzgau – Jahrhunderte alt und fast vergessen! Fasziniert von diesem Brauch beschlossen wir 2014 diesen in Saalfelden wieder aufleben zu lassen.

 

 

 

Unser Ziel ist es, das Brauchtum so nah wie möglich am Original zu leben – für uns steht im Vordergrund einen Teil unserer heimischen Geschichte, Tradition und Identität zu erhalten. Zu diesem Zeitpunkt existierten bereits Tresterer-Gruppen in Stuhlfelden, in Zell am See, Bruck an der Glocknerstrasse und in Unken. Das Tresterer Bildnis im Stadtkern von Saalfelden zeugt heute noch von dem Stellenwert, den dieser Brauch in der heimischen Bevölkerung einst hatte.

 

Nach gründlicher Vorbereitung haben wir im April 2015 den Verein „Saalfeldener Tresterer“ unter Obmann Thomas Grundner und Obmann Stellvertreter Thomas Schnaitl gegründet. So wie damals die Saalfeldener Tresterergruppen, die „Dorfheimer Pass“ und die „Ramseider Pass“ von Hof zu Hof zogen, warten nun auch wieder die „Saalfeldener Tresterer“ den heimischen Bauernhöfen auf und bringen „an Fried, an G´sund und an Reim“. Der Premieren-Auftritt fand am 08.12.2017 im Museum Schloss Ritzen statt und sorgte für ein volles Haus und jede Menge positiver Reaktionen.

Bis zu diesem ersten Auftritt der Saalfeldener Tresterer war es ein langer, nicht immer einfacher Weg.

Unterstützt werden wir von den im Pinzgau ansässigen Tresterer Vereinen, die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Der Gauverband der Pinzgauer Heimatvereinigung und der Museumsverein Saalfelden, sowie zahlreiche Saalfeldner haben uns bei unserem Vorhaben bereitwillig und mit großem Engagement beigestanden.
Besonderer Dank gilt hier unserer Schirmherrin, Fr. Mag. Andrea Dillinger, Leiterin und Kustodin Museum Schloss Ritzen. Ohne ihren unermüdlichen Einsatz wären wir heute nicht da wo wir sind.

Als erstes benötigten wir einen Platz für unsere Proben. Hier halfen uns D`Spielberger Leogang aus, indem sie uns einen Raum zur Verfügung stellten, bis wir unseren eigenen Vereinsraum dank der Kirchengemeinschaft Lenzing beziehen konnten.

Natürlich mussten auch die kostbaren, aufwendigen Tresterergewänder und all die anderen Figuren aus dem Perchtenzug finanziert und hergestellt werden. Vieles davon entsteht in Eigenarbeit, alle Schnitzarbeiten von unserem „Vereinseigenen Schnitzer“ Stefan Philipper, die Tresterer-Ranzen von Thomas Grundner. Schneider, Schuster, Hutmacher, Gerber und viele andere wurden aktiviert, um all die nötigen Arbeiten durchzuführen. Unzählige Stunden basteln und werkeln flossen in die Ausrüstung bis zur Fertigstellung.

Eine der größten Herausforderungen stellte das Erlernen des Tresterer-Tanzes dar. Mit der Hilfe von Papp Peter, dienstältester Tresterer der Stuhlfeldner, erlernten wir die Grundschritte aus denen sich die Spieltänze und Trischläge zusammensetzen. Dann wurde das Perchtenbuch von Ilka Peter aus dem Jahr 1940 verwendet, um die alten Tänze der Tresterer zu studieren. Einen Tanz aus einem Buch zu erlernen gestaltete sich anfangs schwierig, konnte uns aber nicht davon abhalten über einen Zeitraum von 2 Jahren intensiver Proben unser Ziel zu erreichen - den ersten Auftritt und die Besuche bei den ansässigen Höfen in Saalfelden, und einmal jährlich in Leogang oder Maria Alm.

Am Ende dieser Entwicklung steht nun ein neuer Saalfeldner Brauchtumsverein mit mittlerweile 20 aktiven Mitgliedern. Wir danken allen die uns bei unserem Vorhaben unterstützt haben und hoffen wir finden noch viele weitere Brauchtumsfreunde die Gefallen an unserem Schaffen finden. Bis alle Höfe von uns besucht wurden, wird es noch Jahrzehnte dauern - deshalb ist unser großes Ziel diesen Verein am Leben zu halten, um diesen einzigartigen Brauch auch an künftige Generationen weitergeben zu können.

AN FRIED AN G´SUND UND AN REIM